Gedenkstätte KZ Lichtenburg und Erinnerungsort Torgau - Studien- und Gedenkstättenfahrt

Mitte Juni 1933 wurde im Renaissanceschloss Lichtenburg (Foto) ein Männer-KZ eingerichtet. Im September 1933 war das KZ Lichtenburg bereits mit etwa 2000 Häftlingen stark überbelegt. Ab Dezember 1937 wurde es als Frauen-KZ genutzt. Im Mai 1939 verlegte die SS die etwa 950 inhaftierten Frauen ins Frauen-KZ Ravensbrück. Nach dieser Zeit diente das Schloss der SS als Ausbildungsstätte und Kaserne von SS-Totenkopfverbänden, später als SS-Hauptzeugamt und Bekleidungslager. Männliche Häftlinge aus dem KZ Sachsenhausen mussten dort von 1941 bis 1945 Zwangsarbeit leisten. Seit 2011 erinnert die moderne Dauerausstellung der Gedenkstätte KZ Lichtenburg Prettin an die Geschichte.

Beim Besuch des Erinnerungsortes Torgau stehen das Justizunrecht, die Diktatur und der Widerstand im Mittelpunkt. Mit den beiden Militärgefängnissen „Fort Zinna“ und „Brückenkopf“ sowie dem Reichskriegsgericht, das im August 1943 von Berlin nach Torgau verlegt wurde, entwickelte sich die Stadt zur Zentrale der gleichgeschalteten Wehrmachtsjustiz. Nach Kriegsende richtete die sowjetische Geheimpolizei im „Fort Zinna“ und in der benachbarten Seydlitz-Kaserne zwei „Speziallager“ ein. Dort wurden deutsche und sowjetische Staatsbürger inhaftiert, die von sowjetischen Militärtribunalen verurteilt worden waren. Von 1950 bis 1990 wurde das „Fort Zinna“ als Gefängnis für den Strafvollzug in der DDR genutzt. Heute erinnert im Schloss Hartenfels der „Erinnerungsort Torgau“ mit der 2024 eröffneten neuen Dauerausstellung „Mut und Ohnmacht“ an die Opfer der NS-Militärjustiz, aber auch an politische Gefangene nach 1945.

Das dritte Ziel der Studienreise ist Wittenberg. Dort wird ein thematischer Stadtrundgang angeboten und ein Gespräch mit dem Leiter der Evangelischen Akademie zum Thema Antisemitismus und zur Diskussion um die historische Skulptur der sogenannten „Judensau“ an der Stadtkirche.

Kosten: 200 € im Doppelzimmer / 290 € im Einzelzimmer inkl. Busfahrt, Unterkunft mit Frühstück im Hotel Marta in Wittenberg und Führungen

Anmeldung bis 10. August 2025 an: Dachauer Forum, Ludwig-Ganghofer-Straße 4, 85221 Dachau, Tel. 081 31 / 996 88-0, info@dachauer-forum.de

Vortreffen für organisatorische Absprachen: Mittwoch, 8. Oktober 2025, 19 Uhr, Versöhnungskirche, im Anschluss inhaltlich einführender Vortrag siehe Seite 17.